Antike Aquädukte in der Türkei
 
Elaiussa Sebaste

 

 

 

 

   
Weitere Namen: ./.  
Römische Provinz: Cilicia  
Lage: Ayaş, Landkreis Erdemli, Provinz Mersin  
   

Elaiussa Sebaste wurde über eine 25 km lange Wasserleitung über insgesamt 8 Aquädukten mit Wasser aus dem Lamostal versorgt. Teils als Druckwasserleitung, teils durch massive Felsen getriebene Kanäle wurde das Wasser bis ins benachbarte Korykos geleitet.
Die Position der westlich der Stadt gelegenen Aquädukte
zeigt, daß in der römischen Kaiserzeit und in frühbyzantinischer Zeit Elaiussa-Sebaste und Korykos gemeinsam ihr Wasser aus dem Lamostal erhielten. Gegen Ende des 5. Jh., Anfang des 6. Jh. erfolgte eine grundlegende Erneuerung dieser Wasserleitung.
In der mittleren römischen Kaiserzeit wurde ein Strang vom inneren Stadtgebiet um das Theater herum zum Palast auf die Insel geführt. Unterhalb des Theaters blieb an der Agora ein Rest eines schmalen Aquäduktes erhalten.

Die Aquädukte mussten immer wieder repariert und teils erneuert werden. Teilweise wurde der Lauf der Wasserleitung neu verlegt. So musste westlich von Elaiussa ein Aquädukt nach Unterspülungen gänzlich neu errichtet werden.

 
   
Die Geschichte von Elaiussa Sebaste:  

Über die vorrömische Geschichte des Ortes Elaiussa Sebaste ist wenig bekannt, erwähnt wird er zuerst im frühen 1. Jahrhundert v. Chr. Der ursprüngliche Kern der Stadt lag auf einer Insel unmittelbar an der Küste, die jedoch früh verlandete. Die Entwicklung von Elaiussa Sebaste wurde durch die günstige Lage an der Küstenstraße gefördert, die in der Antike Kleinasien mit Syrien verband und die Einbeziehung der Stadt in den intensiven Handel in der Region. Wirtschaftlich bedeutend hierfür waren die ausgedehnten Wälder im Hinterland als Holzlieferanten und der Anbau von Wein und Oliven (griech. elaion), worauf der Name des Ortes vermutlich anspielt.

20 v. Chr. erweiterte der römische Kaiser Augustus das Reich des kappadokischen Klientel-Königs Archelaos I. um einen Teil des sogenannten „rauen Kilikiens“ und um Gebiete Kleinarmeniens. Der Erwerb des kilikischen Küstenstreifens war für Archelaos Anlass, seine Residenz aus dem kappadokischen Mazaka auf die (wesentlich angenehmere und für Reisende besser erreichbare) kilikische Insel Elaiussa zu verlegen, wo er sich einen Palast erbauen ließ. Archelaos benannte den Ort zu Ehren von Kaiser Augustus in "Sebaste" um (nach Sebastos, der griechischen Form von Augustus). In seinem Palast in Elaiussa-Sebaste empfing Archelaos auch Staatsgäste, unter anderem seinen Schwager König Herodes den Großen von Judäa.

38 n. Chr. fiel die Stadt an Antiochos IV. von Kommagene. Seit 72 n. Chr. gehörte Elaiussa zur römischen Provinz Cilicia. Der Niedergang der Stadt begann im 3. Jahrhundert, besonders durch die Eroberung durch die Sassaniden im Jahr 260. In der Spätantike ist sie als Bistum belegt und bestand wohl bis zum Einfall der Araber fort.

 

 

 

 

Wasserleitung oberhalb des Theaters

 
   

Die Agora mit dem Rest des Aquädukts zum Palast auf der Insel

 
   
 
 
   
   
   
 
   
   
Fotos: @chim    
Text: Wikipedia u.a.