Amasya

 

     
 

 

Renovierte spätosmanische Häuser vor den pontischen Königsgräber  
   
 
Die nachts beleuchteten osmanischen Häuser spiegeln sich im Yeşilırmak  
   

Amasya liegt im Hinterland der Schwarzmeerküste im Pontischen Gebirge im engen Tal des Flusses Yeşilırmak auf 390 m ü. NN.
Das heutige Amasya ist der Nachfolger der antiken Stadt Amaseia. Die Geschichte der Stadt geht bis in hethitische Zeit zurück, ihre wichtigste Bedeutung erlangt sie jedoch im Hellenismus: Von ca. 300 v. Chr. bis 183 v. Chr. war Amaseia Hauptstadt des Königreiches Pontos, dessen Hauptstadt später in das am Meer gelegene Sinope verlegt wurde.
Im 3. Mithridatischen Krieg wurde die Stadt 70 v. Chr. von den Römern erobert und 64 v. Chr. zunächst der römischen Provinz Bithynia et Pontus, seit 25 v. Chr. der Provinz Galatia zugeordnet.

 
   

 
Pontisches Königsgrab  
   

In der Spätantike war die Stadt Metropolis der Provinz Diospontus bzw. Helenopontus, in byzantinischer Zeit Sitz des Themas Armeniakon. Der Danischmenden-Emir Danischmend Ghazi eroberte die Stadt 1075 und hielt sie, bis sie im späten 12. Jahrhundert an den seldschukischen Herrscher Kiliç Arslan II. überging.
1386 wurde die Region um Amasya Teil des Osmanischen Reiches. In osmanischer Zeit erreichte Amasya ab 1396 als Residenz der Prinzen des Herrscherhauses eine Blütezeit und wurde als Bagdad von Rum oder Oxford des Ostens bezeichnet, da sich hier bedeutende Ausbildungsstätten befanden. Spätestens im 19. Jahrhundert aber verlor Amasya an Bedeutung.

Im Türkischen Befreiungskrieg rief Mustafa Kemal von hier aus am 22. Juni 1919 zum nationalen Widerstand auf und berief den Kongress von Sivas ein.

 
   

 
Blick von der Burganlage  
   

Die Stadt Amasya ( türkische Aussprache: [aˈmasja] ), liegt in den Bergen oberhalb der Schwarzmeerküste und ist vom restlichen Anatolien in einem engen Tal am Ufer des Yeşilırmak abgegrenzt Fluss. Obwohl es sich in der Nähe des Schwarzen Meeres befindet, liegt dieses Gebiet hoch über der Küste und hat ein Binnenlandklima, das für den Anbau von Äpfeln geeignet ist, wofür die Provinz Amasya berühmt ist.

 
   

 
Amasya Kalesi über der Stadt  

 

 

Ca. 250 m über der Stadt liegt die gut erhaltene Burg, die in Teilen noch hellenistisches Mauerwerk aufweist, in ihrer heutigen Form jedoch größtenteils byzantinisch ist. Stadt und Burg waren von einer teilweise heute noch gut erhaltenen, Mauer eingefasst. Im Fels unterhalb der Burg befinden sich in eindrucksvoller Lage fünf Kammergräber mit Fassaden, die den ersten fünf Königen von Pontos zuzurechnen sind.

 

 

 
 
Amasya Kalesi  

 

 

Amasya war die Heimat des Geographen Strabo und der Geburtsort des Gelehrten und Arztes Amirdovlat Amasiatsi aus dem 15. Jahrhundert.

Die Stadt hat eine 7.500 Jahren andauernde Geschichte, die bis heute viele Spuren hinterlassen hat. In der Antike war Amaseia eine befestigte Stadt hoch auf den Klippen oberhalb des Flusses. Aus ihr gingen Könige und Fürsten, Künstler, Wissenschaftler, Dichter und Denker hervor; von den Königen von Pontus über den Geographen Strabo bis zu vielen Generationen der osmanischen Kaiserdynastie.
Mit seinen osmanischen Holzhäusern und den in die Felsen gehauenen Gräbern der Pontus-Könige ist Amasya für Besucher attraktiv. In den letzten Jahren wurde viel in den Tourismus investiert Heute besuchen mehr ausländische und türkische Touristen die Stadt.

Während der frühen osmanischen Herrschaft war es üblich, dass junge osmanische Fürsten nach Amasya geschickt wurden, um zu regieren und Erfahrungen zu sammeln. Amasya war auch der Geburtsort des osmanischen Sultane Murad I. und Selim I . Es ist daher von großer Bedeutung für die osmanische Geschichte. Traditionelle osmanische Häuser in der Nähe des Yeşilırmak und der anderen historischen Gebäude wurden restauriert. Diese traditionellen osmanischen Holzhäuser werden heute als Cafés, Restaurants, Pubs und Hotels genutzt.

 

 

 

 

Büsten osmanischer Sultane

 
     
     
Fotos: @chim, Monika P.    
Text: Wikipedia u.a.