Hasankeyf in Cilicia | |||
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Der türkische Name Hasankeyf bedeutet wörtlich Hasans Freude, was eine Verballhornung des arabischen Namen Hisn Keyfa ist. Hisn Keyfa bedeutet Felsenfestung oder Felsenburg. Die Römer nannten die Stadt Kipas, Cehpa oder Ciphas. Das könnte von der aramäischen Form Kifa für „Fels“ stammen. |
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Die Brücke aus dem Jahr 1116 | |||
Ab 1101 wurde Hasankeyf zum Zentrum dieser Gegend ausgebaut. Es wurde die Brücke über den Tigris, Medreschen, sowie Wasserkanäle, die hoch zu Burg reichten, gebaut. 1260 wird die Stadt von den Mongolen überrannt, 1301 zerstört. Nach der Zerstörung bauten die Ayyubiden die Stadt wieder auf. Viele der Bauwerke stammen aus dieser Zeit. Ab Mitte des 15. Jahrhunderts stagnierte die Entwicklung der Stadt. 1515 gewannen die Osmanen dieses Gebiet. Die Osmanen schlugen Hasankeyf der Provinz Diyarbakir zu. Im 16. Jahrhundert soll die Stadt an 10.000 Einwohner gehabt haben. Davon waren 60% Christen. Damals war das Gebiet, das zu Hasankeyf gehörte allerdings größer und umfasste ganz Batman, Siirt und Teile von Mardin. |
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Oberhalb des heutigen Ortes | |||
Mit der Zeit verlor Hasankeyf immer mehr an Größe und Bedeutung. In den letzten 20-30 Jahren war Hasankeyf nur noch ein großes Dorf. Als dann hier ein Staudamm gebaut werden sollte, regte sich nationaler und internationaler Protest. Auf diesen Druck hin wurde der Staudamm nicht gebaut. Dadurch wuchs das Interesse an der Stadt wieder und sie wird jetzt für den Tourismus teilweise restauriert. |
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Höhlenwohnungen | |||
Im Zuge des Südostanatolien-Projekts, das die Schaffung vieler Staudämme – wie auch des Ilısu-Staudamms – im Südosten der Türkei zum Ziel hat, plant der türkische Staat,
Hasankeyf unter Wasser zu setzen. Dagegen regt sich bis heute nationaler, meist kurdischer, und internationaler Protest.
Ungeachtet dessen hat die Türkei Anfang August 2006 mit dem Bau des Staudamms begonnen.
Am 15. Dezember 2006 gewährte der Schweizer Bundesrat den Firmen Alstom, Colenco, Maggia und Stucky Exportrisikogarantien in Höhe von 225 Millionen Franken für das Ilısu-Staudammprojekt.
Von den etwa hundert angeführten Auflagen sollten mindestens 25 „zufriedenstellend“ erfüllt werden.
Am 26. März 2007 genehmigten auch das deutsche und das österreichische Regierungskabinett Kreditgarantien für am Bauprojekt beteiligte einheimische Unternehmen,
da die vorgegebenen Kriterien erfüllt seien.
Teile der antiken Stadt sollen versetzt und in einem Kulturpark wieder aufgebaut werden. Kritiker vermelden aber, dass nur ein kleiner Teil der antiken Schätze bewahrt werden wird. Die Finanzierung des höchst umstrittenen Projekts war fraglich geworden, nachdem Deutschland, Österreich und die Schweiz im Sommer 2009 Kreditbürgschaften gekündigt hatten. Nach bisheriger Planung soll Hasankeyf daher 2016 zum größten Teil überflutet sein. Anfang 2016 beschloss das türkische Parlament endgültig, das Projekt umzusetzen. Die Staumauer wurde im Juli 2017 fertig gestellt. Am 12. Mai 2017 wurde das Zeynel-Bey-Mausoleum mit einem speziellen Transporter versetzt, um einer Überflutung zu entgehen. Es befindet sich nun 2 km entfernt im neuen Hasankeyf-Kulturpark. Weitere acht bedeutende Gebäude sollen demnächst umgesetzt werden. |
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Fotos: @chim | |||
Text: Wikipedia u.a. | |||
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