Konya in Lycaonia

 

     
 

 

Die Selimiye-Moschee und das Mevlana Museum  
   

Der ursprüngliche Name der Stadt -Ikonion- ist seit dem 4. Jahrhundert vor Christus nachgewiesen. Es ist die hellenisierte Form eines wahrscheinlich bereits luwischen Namens. Die Städte der römischen Teilprovinz Lycaonia gehörten in griechischer Zeit meist zu Phrygien.

 
   

 
Die Selimiye-Moschee im Morgengrauen  
   

Im 11./12. Jahrhundert eroberten die Seldschuken die Region und der Teilstamm der Rum-Seldschuken gründete in Anatolien ein unabhängiges Sultanat, dessen blühende Hauptstadt seit Kiliç Arslan I. Ikonion war.
Die Rum-Seldschuken brachten einen Aufschwung des Handels. Russische Pelze, Kobalt, Seide, Baumwolle, Sklaven und Pferde gegen Edelsteine, Gold und Silber; Getreide, Tuch und Waffen aus dem Westen gegen Gewürze, Zucker, Moschus und Aloesaft aus Ägypten und Mesopotamien.
Die Stadt erhielt eine Stadtmauer mit 108 Türmen. Diese Mauer wurde im 19. Jahrhundert abgerissen.

 
   
 
Das Mevlana Museum  
   

Das Wahrzeichen der Stadt ist das Mausoleum von Mevlânâ Dschalal ad-Din Rumi, dem Begründer des Mevleviordens, heute ein Museum und Wallfahrtsort frommer Muslime und Anhänger des Sufismus. Daneben befinden sich in Konya bedeutende Baudenkmäler aus der Zeit der Seldschuken.

 
   

 
Die Ince Minarett Medrese aus dem Jahr 1279  
   

Bei Ausgrabungen im Zentrum der Stadt (Aladdin-Tepe) wurden Funde gemacht, die dem phrygischen Kunsthandwerk ähneln. Das Gebiet wurde 25 n. Chr. zeitweise der römischen Provinz Galatien zugerechnet bzw. dem östlich angrenzenden Kappadokien oder den Südregionen Pisidien bzw. Pamphylien. Nachdem der römische Kaiser Claudius hier Veteranen angesiedelt hatte, hieß die Stadt zeitweise auch Claudiconium. Die Stadt gilt als Geburtsort der Heiligen Thekla und wird im Zusammenhang mit Paulus in der Bibel erwähnt.

 
   

 
Die Karatay Medrese  
   

In osmanischer Zeit war Konya ein bedeutendes religiöses Zentrum. Nach dem Verbot der Sufiorden durch Atatürk entwickelte es sich daher zu einer Hochburg der islamisch-konservativen Opposition. Die Stimmenanteile islamischer Parteien sind stets unter den landesweit höchsten. Seit 1923 ist Konya Teil der Türkei.

 
   

 

Der Selçuklu Kulesi

 

 

 

Der 2006 fertiggestellte Selçuklu Kulesi, der „Seldschukischer Turm“, benannt nach seiner Lage im Stadtteil Selçuklu, ist mit 163 Metern das höchste Gebäude in Zentralanatolien und das elfthöchste Hochhaus in der Türkei. Er hat 42 Stockwerke, die beiden oberen Stockwerke drehen sich um die eigene Achse.

 
     
     
Fotos: @chim, UrsyCH    
Text: Wikipedia u.a.