Korykos in Kilikien

 

 

     
 

 

Land- und Seeburg  
   

Allzuviel ist über das antike Korykos ist nicht bekannt, zumal es noch nicht ausgegraben und somit weitgehend unerforscht ist. Laut Herodot, (484-425 v. Chr.) dem Vater der Geschichtsschreibung, wurde die Stadt vom zyprischen Prinzen Korykos gegründet. Erste Erwähnung in der Geschichtsschreibung findet Korykos, als 97 v. Chr. der König von Syrien, Antiochos III., die Kilikischen Pforten und die Mittelmeerküste von den Ptolemäern, den griechischen Herrschern in Ägypten eroberte.

 
   

 
Die Außenmauern der Landburg an der ehemaligen Hafenseite  
   

Direkt am Meer, auf einer ehemaligen Halbinsel, stehen die Ruinen der sogenannten Landburg, einer damals von drei Seiten natürlich geschützten Trutzburg aus der Mitte des 13. Jahrhundert.
Landwärts war die Burg, die auf den Resten einer viel früheren Befestigungsanlage, durch einen tiefen, aus dem Felsen geschlagenen Wassergraben geschützt. Zum Bau der mittelalterlichen Burganlage wurden, wie leicht zu erkennen ist, fast ausschließlich Reste der antiken Bausubstanz verwendet. So lassen sich z.B. in den Mauern auf der Nordseite unschwer die Reste von Säulentrommeln und Altarsteinen ausmachen. Die Burg schützte den heute verlandeten Hafen.

 
   

 
Die Seeburg, auch Mädchenburg  
   

Bekannter, sicher auch weil von weit her sichtbar, ist die Seeburg, die "Mädchenburg", nach der der heutige Ort seinen Namen bekam. (Kizkalesi = türkisch Mädchenburg) Auch diese Burg diente dem Schutz des Hafens. Eine Mole verband einmal beide Burgen. Um ihre Entstehungsgeschichte rangt sich die Sage, dass ein Sultan die Burg errichten lies um seine Tochter vor einem ihr prophezeiten Schlangebiss zu schützen. Der tödliche Biss ereilte die Tochter aber trotzdem, da die Schlange in einem Obstkorb auf die Insel gebracht wurde. Diese Sage hört man in der Türkei allerdings öfter, so auch um dem Mädchenturm im Bosporus bei Istanbul.

 
   

 
Die Seeburg  

 

 
 
In der Seeburg  
   

Die Hafenstadt Korykos lag beim heutigen Kizkalesi, im Rauen Kilikien im Gebiet zwischen den Flüssen Kalykadnos (heute Göksu) im Westen und Lamos (heute Limonlu Çayi) im Osten. Die benachbarten Hafenstädte sind im Westen Seleukia am Kalykadnos, das heutige Silifke, und Korasion (Atakent) sowie im Osten Elaiussa Sebaste (Ayas) und Lamos (Limonlu). Im bergigen Hinterland liegen zahlreiche Orte aus hellenistischer bis byzantinischer Zeit, die fast alle zum Einflussbereich des Priesterstaates von Olba und Diokaisareia gehörten.

 

 

 
 
Byzantinische Basilika  

 

 

Von der bedeutenden Hafenstadt sind heute ausgedehnte, in großen Teilen stark überwachsene Ruinenfelder zu sehen. Dazu gehören zahlreiche Kirchen, Reste der Stadtmauer und drei weitläufige Nekropolen mit Felsengräbern und Sarkophagen. Als Ruinen erhalten sind die Land- und die Seeburg aus spätbyzantinischer beziehungsweise armenischer Zeit. Aus römischer Zeit sind nur wenige Gebäudereste vorhanden, in den christlichen Bauten und vor allem in der Landburg sind jedoch zahlreiche Bauteile aus früherer Zeit als Spolien verbaut.

 
     
     
Fotos: @chim, Monika P.    
Text: Wikipedia u.a.