Patara

 

     
 

 

Der Triumpfbogen des Mettius Modestus  
   

Patara war einst wichtigste Hafenstadt Lykiens und Geburtsort des St. Nikolaus, später Bischof von Myra. Berühmt ist Patara heute durch seinen 5 km langen, feinsandigen Strand, einer der wenigen Brutstätten der Meeresschildkröte Caretta Caretta. Es sind zum Glück Maßnahmen getroffen worden, die sicherstellen sollen, dass die Eier nicht zertreten werden. Nachts darf niemand das Gelände betreten.

 
   

 
Das Bouleuterion (Rathaus)  
   

Patara war seit dem 6. Jh. v. Chr. eine der sechs größten Städte des Lykischen Bundes. Seit Alexander dem Großen gehörte Patara zum Einflussbereich der hellenistischen Reiche und war eine wichtige Marinebasis in den Diadochenkriegen. Ptolemaios II. benannte sie zeitweise in Arsinoe um. In römischer Zeit behielt Patara seine führende Stellung in Lykien; es war Metropolis und Sitz des Statthalters der Provinz Lycia et Pamphylia. Der Apostel Paulus verweilte im Verlauf seiner dritten Missionsreise (53-58 n.Chr.) in Patara.

 
   

 
Tempel für den Kaiserkult  
   

Vor dem versumpften Hafenbecken erkennt man heute nur noch die Reste der Stadtmauer, der Thermen und eines korinthischen Tempels.

 
   

 
Die Hafenstraße  
   

 
Das versumpfte Hafenbecken  
   

Der Hafen Pataras, der sich - wie noch heute ersichtlich - über ca. 2 km ins Landesinnere erstreckte, verlandete seit der Antike langsam. Dies geschah durch kontinuierliche Sandanschwemmung des nahen, schnell fließenden Flusses Xanthos und Bildung von Wanderdünen. Endgültig aufgegeben wurde der Hafen wohl im Mittelalter (13. Jahrhundert). Systematische Ausgrabungen der Stadt haben bisher nicht stattgefunden. Im Gelände lassen sich die Überreste größerer Bauten erkennen: ein römischer Triumphbogen mit drei Durchgängen, Bäder, ein Theater, ein Getreidespeicher der Zeit Hadrians und zwei Aquädukte.

 
   

 
Das Granarium (Getreidespeicher)  
   

In der römischen Kaiserzeit war Patara neben Andriake einer der bedeutendsten Häfen für die Getreideflotte aus Ägypten, zuerst für Rom, seit dem 4. Jahrhundert n. Chr. zunehmend für Konstantinopel. Unter Kaiser Hadrian wurde um das Jahr 130 n. Chr. auf der Westseite des Hafens ein großes Granarium zur Speicherung des Getreides errichtet.
Während des Granarium von Andriake sehr gut erhalten und in den Jahren 2012 bis 2014 aufwendig restauriert wurde, fristet der weitaus stärker verfallene Kornspeicher von Patara ein tristeres Bild. Nicht zuletzt durch die Vielzahl der weitgehend erhaltenen Gebäude in Patara und durch seine Lage auf der gegenüberliegenden Seite des Hafens findet das Gebäude bei Besuchern kaum Beachtung.

 
   

 
Das Theater  
   

Das (griechische) Theater von Patara wurde erst in den Jahren 2002 bis 2004 gänzlich vom Sand befreit.
Der Beginn des Theaterbaus und ein erstes Herausschälen einer cavea aus dem Stadthügel (heute Kurşunlutepe) ist in das 3. bis 1. Jh. v. Chr. zu datieren. Unter dem römischen Kaiser Hadrian (117 - 138 n. Chr.) wurde das Bühnenhaus errichtet, die cavea nach oben hin erweitert und mit einem Sonnensegel versehen.
Überreste eines Fundamentes weisen darauf hin, dass im Zuge dieser Arbeiten auf den oberen Zuschauerrängen ein kleiner Theatertempel errichtet wurde.

Lt. der Inschrift auf seinem Mausoleum hat der reiche Opramoas aus Rhodiapolis nach dem verheerenden Erdbeben im Jahr 141 n. Chr. auch für den Wiederaufbau des Theaters in Patara eine nicht unerhebliche Summe gespendet. Die Fachwelt scheint sich aber uneinig, ob das Erdbeben 141 n. Chr. auch Patara in Mitleidenschaft gezogen hat. Opramoas könnte auch ohne Erdbeben als Finanzier gewirkt haben.
Seit der Erweiterungsarbeiten unter Hadrian hatte das Theater ein Fassungsvermögen von ca. 15.000 Zuschauern.

 
   
 
Inschrift am Bühnenhaus des Theaters  
   
 
Der Leuchtturm  
   

An der Einfahrt zum Hafen von Patara stand ein Leuchtturm aus römischer Zeit. Der unter Kaiser Nero errichtete Leuchtturm ist weltweit der einzig antike Turm, der im Original – also ohne spätere Umbauten – weitgehend erhalten geblieben ist. Er soll exakt den antiken Darstellungen entsprechen.

Nachdem tausende (man spricht von 4 bis 6 Tausend)  LKW-Ladungen Sand entfernt wurden, stellte sich zur Freude der Archäologen heraus, dass die meisten Steine des Turms noch immer vorhanden sind. Da alle Steine in eine Richtung gefallen sind, vermuten die Archäologen, dass ein Tsunami den Turm umgeworfen hat. Ein Erdbeben hätte die Steine verstreut.

 
   
     
Fotos: @chim    
Quelle: Wikipedia u.a.