Pinara

 

     
 

 

Der Akropolisberg mit über 900 Felsengräbern  
   

Die antike Stadt Pinara gehörte vermutlich in hethitischer Zeit zu den von den Hethitern benannten Lukka-Ländern. Der Historiker Menekrates von Xanthos berichtet von einer Stadtgründung durch Auswanderer von Xanthos, was die enge Verbindung beider Städte erklären würde.
Pinaras größte Blüte setzte ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. ein, sodass es eine tragenden Rolle im Lykischen Bund übernehmen konnte.

 
   

 
Öffentliches Gebäude  
   

Die Stadt wurde von etlichen Erdbeben heimgesucht. Nach dem verheerenden Erbeben von 141 n. Chr. spendete Opramoas von Rhodiapolis für die Reparatur öffentlicher Gebäude von Pinara eine erhebliche Summe Geldes.

 
   

 
Tempelfundament  
   

 
Die untere Agora vor dem Theater  
   

Das Gelände der Siedlung ist reich bedeckt mit teils recht gut erhaltenen Gebäuden, die auf einer Bergkuppe eine Nekropole bilden. Allerdings dienten manche Objekte in der Vergangenheit als Steinbruch für die nahe gelegene Ortschaft Minare Köyü.

 
   
 

Das Theater

 
   

Das ursprünglich hellenistische Theater aus dem 2. Jh. v. Chr. wurde ca. 175 - 210 n. Chr. unter römischer Regentschaft, vermutlich unter Zuhilfenahme von Geldern des Opramoas von Rhodiapolis, umgebaut. Es weist heute einen einzigen Rang mit 27 Sitzreihen auf.
Das Bühnenhaus ist bis auf seine Fundamente zerstört. Die durch Erbeben herabgestürzten Bauteile liegen zerstreut am Hang unterhalb des Theaters.

 
   
 
Die römische Therme  
   

Pinara besaß im  Lykischen Bund drei Stimmen. Im Jahr 334 v. Chr. ergab sich die Stadt Alexander dem Großen. Nach Alexanders Tod fiel die Stadt an das Königreich Pergamon. Pergamons letzter König, Attalos III, verfügte, dass nach seinem Tode sein Königreich der römischen Republik zufallen solle. Er starb 133 v. Chr. Eine neuerliche Blütezeit erlebte die Stadt in der römischen Kaiserzeit. Ein Großteil der heute erkennbaren Bauten stammt aus dieser Zeit.

 
   
 
Lykisches Tempelgrab aus dem 4. Jh. v. Chr.  
   

Erhalten sind die Überreste mehrerer antiker Tempel, weit über 900 Felsengräber, darunter einige "Königsgräber", eine obere und eine untere Akropolis, ein Theater, ein Odeon, eine Agora und einer Kirche.

 
   

 
Königsgräber an der Südwand des Tales  
   
 
Lykischer Sarkophag  
   

Wie bei allen lykischen Städten sind im Umland die typischen Sarkophage mit den tonnenförmigen Giebeln auszumachen.

 
   
 
Stützmauer des Odeon / Bouleuterion  
   

Die völlig unterschiedlichen Felsengräber und insbesondere die fassandenlosen Grabhöhlen in der Steilwand des Burgberges waren lange Zeit Grund für eine intensive Erforschung lykischer Gräberarchitektur. Inzwischen gilt als gesichert, dass die Einfachheit der Grabhöhlen der mäßigen Qualität des Felsens geschuldet ist und sich in den heute schmucklosen Öffnungen selbst qualitativ hochwertige Fassaden aus Holz oder Stein befunden hatten.

Ansonsten ist Pinara noch weitgehend unerforscht. Nennenswerte Ausgrabungen gab es bisher nicht.

 
   

 

Byzantinische Basilika

 

 

 

Pinara wurde früh christianisiert und Bischofssitz. In byzantinischer Zeit fiel es anscheinend im 9. Jahrhundert einem Erdbeben zum Opfer. Unter den Druck anrückender Truppen wurde die Stadt anschließend aufgegeben.  Die Wiederentdeckung gelang dem britischen Archäologen Charles Fellows im Jahr 1840.

 
   

 

 
   

Sie erreichen Pinara über die Küstenstraße D400 zwischen Fethiye und Kalkan. Von Kalkan kommend zweigt ca. 3,5 km nach dem Dorf Eşen links die ausgeschilderte Straße nach Pinara ab. Von dort sind es noch 6 km bis zur Stadt.

Von Fethiye, Richtung Kalkan, kommend folgen Sie der D400 zuerst ca. 13 km bis zum Abzweig der D 350. Von dort sind es noch etwa 20 km weiter auf der D400 bis sie rechts den braunen Wegweiser nach Pinara sehen. Von dort sind es noch 6 km bis zur Stadt.

 
     
     
Fotos: @chim    
Quelle: Wikipedia u.a.