Rhodiapolis

 

     
 

 

Das Theater mit dem Bühnenhaus. Davor das Mausoleum des Opramoas im Jahr 2009  
   

 
Das Theater mit dem Bühnenhaus. Davor das Mausoleum des Opramoas im Herbst 2015  
   
 
Das Mausoleum des Opramoas im Frühjahr 2017                                                                          © by www.kemer-tr.info  
   
 
Das Theater mit dem Bühnenhaus. Davor das Mausoleum des Opramoas im Herbst 2017  
(grottenhässlich "renoviert" und anschließend schamhaft versteckt)  
   

Rhodiapolis war nach den ersten Ausgrabungen durch österreichische Archäologen vor rd. 100 Jahren wieder der Vergessenheit anheim gefallen. Erst ein Waldbrand in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts brachte die mittlerweile vollständig überwucherten Ruinen wieder ans Tageslicht und damit ins Bewusstsein der Öffentlichkeit.

 
   

 
   

Über die antike Stadt Rhodiapolis ist noch recht wenig bekannt. Der Zeitpunkt der ersten Besiedlung liegt noch im Dunkel der Vergangenheit. Man vermutet aber bereits lykische Ursprünge. Es scheint belegt, das zumindest der Name der Stadt auf Siedler aus Rhodos zurückzuführen ist, welche die neue gegründete Stadt nach ihrer Heimat benannten. Rhodiapolis = Stadt der Rhodier. (Polis => Stadt, Akropolis => Oberstadt) Die Grabungsreste eines Turms belegen neben dem Namen der Stadt die hellenistische Gründung.

 
   
 

Große Zisterne

 
   

Ihre Blütezeit erlebte die Stadt aber in der römischen Kaiserzeit. Ein Großteil der heute erkennbaren Bauten stammt aus dieser Zeit. In dieser Zeit lebte in Rhodiapolis einer der reichsten Männer der antiken Welt: Opramoas. Opramoas gilt als Stifter vieler Baudenkmäler dieser Region. So besagt z.B. eine Inschrift am Theater von Myra, dass dieses nach dem Erdbeben von 141 n. Chr. durch Gelder des Euerget Opramaos von Rhodiapolis wieder aufgebaut wurde.Er gilt als Paradebeispiel für den Euergetismus, Besonders im Hellenismus und während der römischen Kaiserzeit war der Euergetismus insbesondere in den Städten des östlichen Mittelmeerraumes von größter Bedeutung. Mächtige und reiche Mitglieder der Gemeinderäte unterstrichen durch Stiftungen, Spiele oder Getreidespenden und gemeinnützige Bauten, etwa Bäder, Theater und Aquädukte, ihren Führungsanspruch in der jeweiligen Stadt.Ihm zu Ehren errichtete man ihm vor dem Theater ein Mausoleum, das im Herbst 2015 unter Verwendung der erhaltenen Bauteile rekonstruiert und neu errichtet wurde.

 

 

 
 

Im Hintergrund die Stadt Kumluca

 

 

 
 
   

 

Inschriftensockel

 

 

 

 

Inschrift

 
   

Die Stadt ist unterhalb eines als Akropolis zu bezeichenden Hügels zu Meer hin ausgerichtet. Als Zentrum kann das Areal um das Theater, die Agora und die Stoa bezeichnet werden. Die spärlichen Reste des Mausoleum des Opramaos, eines 7 x 7,5 m messenden Baus aus sorgfältig behauenen und gefügten Quadern befinden sich auf dem Platz vor dem Bühnenhaus des Theaters. Die Wände dieses Monuments waren mit ehrenden Inschriften bedeckt. Entscheidender Nachteil dieses Siedlungsplatzes ist die Tatsache, dass in unmittelbarer Nähe keine Quelle ausgemacht werden kann. Die nächste Quelle befindet sich in ca. 1 km Entfernung im vom Meer  abgewandten Tal hinter der ca. 300 m hohen Kuppe der Akropolis, gut 100 m talwärts. Aquädukte sind nicht nachweisbar.
Um so mehr Aufmerksamkeit wurde dem Bau von Zisternen gewidmet, von denen sich eine große vor dem Rundtempel befinden.

 
   

 

 
Fotos: @chim    
Quelle: Wikipedia u.a.