Timiussa (heute Üçağiz)

 

     
 

 

Lykische Sarkophage in der Ost-Nekropole  
   

Timiussa, heute Üçağiz, war eine antike lykische Stadt in der Bucht von Kekova. Bis auf die Ost-Nekropole mit ihren unzähligen lykischen Sarkophagen haben nicht viele Bauwerke die Zeit überdauert. Nennenswert sind die Überreste römischer Thermen sowie die Grundmauern einer hellenistischen Festungsanlage.

 
   

 
Hellenistischer Festungsbau  

 

 

Timiussa (auch Teimiussa), geschützt in der Bucht von Kekova gelegen, gehört zu den am besten erforschten kleineren Häfen an der lykischen Küste. Der Hafen wurde auch von der antiken Stadt Kyaneai genutzt, mit der er über eine von Lasttieren nutzbare Straße verbunden war. Fungierte aber hauptsächlich als Hafenstadt für die schwer zugängliche Bergsiedlung Tyberissos in 4 km Entfernung.

 

 

 

 
Reste eines Wohnhauses  
   

Das oberhalb des Hafens liegende Gewerbegebiet war auf die Fischverarbeitung ausgerichtet, Von Teimiussa aus gelangten die Erzeugnisse bis nach Rom. Dies und die 50 bis in die heutige Zeit erhaltenen, teils reich verzierten Sarkophage lassen ebenso wie die Qualität der römischen Bauten lassen auf einen erheblichen Wohlstand einer beachtlichen Bevölkerungszahl schließen. Die Sarkophaginschriften zeugen von einer Vielzahl Bürger anderer lykischer Städte fanden hier ihre letzte Ruhestädte. Ebenso Seeleute, ja selbst Bürger aus Selge in Pisidien wurden hier bestattet. Die ältesten Sarkophage stammen aus dem 4. Jh. v. Chr. In dieser Zeit dürfte die Siedlung gegründet worden sein.

 
   

 
Byzantinische Basilika  
   

In byzantinischer Zeit wurde in Timiussa eine Basilika und eine kleinere Kirche errichtet. Der Ort war allen Anschein nach durchgängig von Fischern bewohnt. Heute lebt  Üçağiz, wie die Siedlung heute heißt, lebt inzwischen fast vollständig vom Tourismus. Mittlerweile starten von hier aus Bootsausflüge nach Kaleköy, zur Insel Kekova und in die antike Stadt Aperlai in einer der Nachbarbuchten. Der lykische Wanderweg, der "Likya Yolu" führt hier vorbei, sodass Üçağiz für die Wanderer zu einem beliebten Tagesziel wurde, wo sie sich ausruhen können, evtl. die Wäsche waschen und die Essensvorräte auffrischen können.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Timiussa vom Meer aus gesehen

 
   

Auf den vorgelagerten Insel befinden sich Baureste und Spuren von aus den Felsen gehauenen Räumen aus früh-hellenistischer Zeit. Diese Inseln gehörten einmal zum Festland. Durch belegte Küstenabsenkung, ausgelöst durch den Druck der afrikanischen Kontinentalscholle, wurde das noch in byzantinischer Zeit dicht besiedelte Gebiet hinter der Insel Kekova um einige Meter abgesenkt, sodass sich heute etliche Baureste unterhalb des Meeresspiegels befinden. Bestes Beispiel ist die sogenannte versunkene Stadt gegenüber der Halbinsel Simena. Hierbei handelt es sich um eine byzantinische Werftanlage, von den einheimischen Türken korrekter Weise als Tersane (Werft) bezeichnet.

 
   
   

Sie erreichen Timiussa bzw. Üçağiz über die Nationalstraße D400 von Antalya nach Fethiye. Von Antalya kommend zeigt ca. 6 km nach dem Ortsausgang von Demre links eine Straße nach Çerevli und Üçağiz ab. Bis zum Dorf Çerevli sind 12 km, und von dort weitere 3 km bis Üçağiz zurückzulegen.
Aus Richtung Fethiye kommend zweigt ca. 13 km hinter Kaş rechter Hand eine nach Kılınçlı und Üçağiz ausgeschilderte Straße ab. Bis Kılınçlı sind knapp 9 km auf einer landschaftlich schönen und abwechslungsreichen Straße zurückzulegen. Von Kılınçlı folgt man der Straße 7,5 km weiter zum Dorf Çerevli, von wo aus Üçağiz nach weiteren 3 km erreicht ist.

 
     
     
Fotos: @chim    
Quelle: Wikipedia u.a.