Sagalassos | |||
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Das Antoninische Nymphäum (161-180 n. Chr.) | |||
Sagalassos wurde in hellenistischer Zeit gegründet und nach einem schweren Erdbeben im frühen 7. Jahrhundert n. Chr. während der spätantik-frühbyzantinischen Epoche aufgegeben. Offenbar blieb die Ruinenstadt danach unberührt und fast ungeplündert bis in die Gegenwart erhalten, obwohl Säulen-, Gebäudefragmente und Tonscherben schon dem ungeübten Auge eine ausgedehnte, in ihrer Blüte sehr wohlhabende antike Stadt signalisieren. |
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Das Heroon | |||
Als Alexander der Große 333 v. Chr. Sagalassos auf seinem Weg nach Persien eroberte, war es bereits eine der wohlhabendsten Städte in Pisidien. Einige tausend Einwohner dürften die Stadt bewohnt haben. Nach dem Tode Alexanders wurde die Region eines der Territorien von Antigonos I. Monophthalmos (321 bis 301 v. Chr.), möglicherweise des Lysimachus (301 bis 281 v. Chr.), der Seleukiden von Syrien (281 bis 189 v. Chr.) und der Attaliden von Pergamon (189 bis 133 v. Chr.). Archäologische Befunde zeigen, dass die hellenistische Kultur von den Anwohnern schnell übernommen wurde. |
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Hellenistisches Brunnenhaus | |||
Im römischen Imperium wurde Sagalassos eine der bedeutendsten städtischen Siedlungen in Pisidien, wobei sich eine auffällige Diskrepanz zwischen der vermutlich geringen Einwohnerzahl (nach bisherigen Erkenntnissen wohl deutlich unter 10.000 Menschen) und der Pracht und Größe der öffentlichen Bauten beobachten lässt. |
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Das Theater | |||
Erdbeben verwüsteten wiederholt die Stadt, so insbesondere 518, vor allem aber ergriff eine Epidemie (die Justinianische Pest) um 542 auch Sagalassos und tötete wohl etwa die Hälfte der Bevölkerung. Noch einmal konnte sich der Ort aber erholen. Persische Raubzüge bedrohten die Stadt dann um 620, und nach einem weiteren Erdbeben, das die Stadt spätestens in der Mitte des 7. Jahrhunderts erneut zerstörte, wurde sie weitestgehend aufgegeben. Das einfache Volk mag das Tal wieder besiedelt haben. Ausgrabungen förderten lediglich Zeichen eines befestigten Klosters zu Tage, möglicherweise eine religiöse Gemeinschaft, die im 12. Jahrhundert zerstört wurde. Sagalassos verschwand aus allen Aufzeichnungen und wurde vergessen. In den folgenden Jahrhunderten bedeckten Schutt und Sedimente die Ruinen von Sagalassos und wegen seiner Lage wurde es nicht in nennenswerter Weise geplündert. |
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Wohnhäuser | |||
Um 400 n. Chr. wurde Sagalassos befestigt, vermutlich war dies eine Reaktion auf die angespannte Lage des Imperiums in dieser Zeit; dennoch war der Ort während der ganzen Spätantike noch immer bedeutend und prosperierte; auch großzügige Privathäuser wurden noch im 6. Jahrhundert errichtet. |
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Die obere Agora mit dem Antonius Nymphäum, im Hintergrund das Heroon |
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Ehrenbogen an der oberen Agora | |||
Sagalassos liegt ca. 90 km Luftlinie von Antalya entfernt in 1.450 bis 1.600 m Höhe, unweit des heutigen Ortes Ağlasun in der türkischen Provinz Burdur am Fuße des Taurusgebirges . |
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Sie erreichen Sagalassos von Antalya kommend einmal über die gut ausgebaute Nationalstraße D685. Aus Richtung Alanya kommend zweigt die D685 gut 1 km hinter Aksu, und 2,5 km vor der Zufahrt zum Flughafen, Richtung Isparta ab. Nach gut 90 km interessanter und teils faszinierender Landschaft erreichen Sie links den ausgeschilderten Abzweig nach Buçak/ Sagalassos. Nach weiteren 22 km auf einer ebenfalls gut ausgebauten Straße die Ortschaft Ağlasun. Fahren Sie gerade aus durch den Ort hindurch und dann auf eine ca. 7 km lange, schmale und kurvenreiche, aber gut befestigte Straße bis zur antiken Stadt Sagalassos. Der Parkplatz befindet sich am Wärterhaus. Aus Richtung Kemer kommend nehmen Sie die Nationalstraße D650. Diese erreichen Sie, indem Sie
einfach der Beschilderung nach Burdur/Isparta folgen. Seit wenigen
Jahren ist eine Umgehungsstraße fertig. Sie brauchen also nicht mehr
durch die Stadt fahren. |
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Fotos: @chim, Monika P. | |||
Quelle: Wikipedia u.a. | |||
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