Das Museum für anatolische Zivilisationen
in Ankara (türkisch Anadolu Medeniyetleri Müzesi), auch bekannt als Hethitermuseum, ist neben dem Arkeoloji Müzesi
in Istanbul das bedeutendste archäologische Museum der Türkei. Es
liegt in der Altstadt von Ankara unterhalb der Zitadelle. |
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Obwohl ursprünglich als zentraler Sammlungsort für Zeugnisse der Hethiter geplant, zeigt das Museum heute Ausstellungsstücke aus allen Perioden von der Steinzeit bis zur Neuzeit.
Der Schwerpunkt liegt allerdings auf den Epochen bis zum Beginn des ersten vorchristlichen Jahrhunderts, dabei wiederum vor allem auf den hethitischen Hinterlassenschaften. Ein
erstes archäologisches Museum bestand in Ankara bereits
seit 1921 in einem Wehrturm der Festung Akkale.
Auch im Augustustempel, dem neben der Hacıbayram-Moschee
gelegenen Fundort des Monumentum Ancyranum, und im
Römischen Bad wurden Fundstücke ausgestellt. |
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In den 1930er Jahren kam in der Türkei die
türkische Geschichtsthese auf, der zufolge Kleinasien seit vorgeschichtlicher Zeit durchgängig von türkischstämmigen Einwanderern besiedelt war. Nachdem Hugo Winckler Boğazköy als Hattuša, die Hauptstadt des hethitischen Reichs identifiziert hatte, regte Mustafa Kemal an,
ein Hethitermuseum zu gründen, das belegen sollte, dass auch diese türkischer Abstammung waren.
Nachdem das Hethitische als indoeuropäische Sprache klassifiziert wurde, wurde die These später aufgegeben und zur Zeit der Fertigstellung war das Museum allen
anatolischen Zivilisationen gewidmet, wobei weiterhin das Schwergewicht auf der hethitischen lag. |
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