Antike Stadien in der Türkei
 
Kadyanda

 

     
 

 

   
Weitere Namen: ./.
Römische Provinz: Lykien
Lage: Üzümlü, Landkreis Fethiye, Provinz Muğla
Fassungsvermögen: ca. 2.000 Zuschauer
Maße: Länge: ca. 100 m
Breite: 10 m
 
   

Beim Stadion von Kadyanda sind sich die Experten uneinig, ob es sich nicht nur um eine Prachtstraße, eine Prozessionsstraße oder eine einfache Laufbahn handelt. Belegt ist aber wohl der Bau der Anlage in der römischen Epoche. Was dem aufmerksamen Besucher sofort auffällt ist die für ein Stadion sehr geringe Breite der Arena. Die auf der Talseite gänzlich fehlenden Hinweise auf Sitzreihen lassen zusätzlich eher auf eine Verwendung als Laufbahn oder evtl. sogar Prozessionsstraße schließen. Die oberhalb des Stadions befindlichen Tempel könnten auf letzteres hinweisen. Trotz der bestehenden Zweifel an der Bestimmung der Anlage haben sich allen Anschein nach zumindest bei der Ausschilderung die Befürworter der Stadion-Theorie durchgesetzt. Vielleicht auch durch den Fund einer Inschrift, die zwei sportliche Feste erwähnt.

 
   
Die Geschichte von Kadyanda:  

Kadyanda war eine antike lykische Stadt in den Bergen, in Sichtweite der antiken Stadt Telmessos. (heute Fethiye).
Über die Geschichte der Stadt ist kaum etwas bekannt. Die Gründung selbst liegt im Dunkel der Geschichte. Der Name wird auf das lykische "Kadawañti " zurückgeführt und belegt damit ihr hohes Alter. Eine in Fragmenten erhaltene Inschrift aus dem 4. Jh. v. Chr. berichtet von der Teilname von Kriegern aus Kadyanda an einem Feldzug des karischen Herrschers Pixodaros gegen die Stadt Kaunos. In hellenistischer Zeit wurde die Stadt erstmals mit einer Befestigungsmauer versehen, von der bis heute einige Teile erhalten sind.

In römischer Zeit erlebte die Stadt einen enormen Aufschwung. Die meisten der heute erhaltenen Bauten wurden in dieser Zeit errichtet oder, wie das Theater, ausgebaut. Bemerkenswert ist das Fehlen von Bauten aus byzantinischer Zeit. Lediglich einige Abschnitte der Befestigungsanlagen sind durch die verwendete Technik byzantinischer Zeit zuzuordnen. Ab dem 4. Jh. n. Chr. sind keine einer späteren Zeit zuzuordnende Funde mehr zu verzeichnen. Die Stadt scheint zu diesem Zeitpunkt verlassen worden zu sein. Die Gründe hierfür sind nicht bekannt. Eine Neubesiedlung erfolgte nicht.

 
   
 
   
 
   
 
   
 
   
 
   
 
   
 
Ehrengrab am Ende der Laufbahn  
     
     
Fotos: @chim    
Text: Wikipedia u.a.