Antike Stadien in der Türkei
 
Kibyra

 

     
 

 

   
Weitere Namen: ./.
Römische Provinz: Karien
Lage: Gölhisar, Landkreis Gölhisar, Provinz Burdur
Fassungsvermögen: ca. 13.000 Zuschauer
Maße: Länge: 200 m
Breite: ca. 60 m
 
   

Das Stadion wurde auf einem relativ schmalen Absatz des Berghanges errichtet.
Während auf der Bergseite des Stadions die Sitzreihen und der Säulengang in den natürlichen Hang integriert werden konnten, musste auf der Talseite eine geeignete Stützkonstruktion geschaffen werden. Etliche Erdbeben setzten dem Stadion wie der ganzen Stadt arg zu. Es wurde zwar immer wieder aufgebaut, irgendwann rutschte aber die gesamte Westseite mitsamt der Stützkonstruktion und der Sitzreihen talwärts.
An der offenen Seite des hufeisenförmigen Stadions befand sich ein 7 m hohes, monumentales Tor mit fünf Rundbögen. Oberhalb der heute noch bestehenden Sitzreihen war über die gesamte Länge des Stadions ein mit unzähligen Rundbögen versehener Portikus errichtet.
Zeichnerische Rekonstruktionen aufgrund der architektonischen Funde lassen die einstige Pracht dieses Bauwerkes erahnen.
Über dem Gewölbetunnel am Süd-Ende des Stadions befand sich vermutlich analog zu weiteren Stadien dieser Epoche über dem für die Athleten vorbehaltenen Eingang die Kaiserloge.

In hellenistischer Zeit fanden Sportarten wie Ringkämpfe, Boxen, Diskus- und Speerwerfen wie auch Laufwettbewerbe ein breites Publikum. In römischer Zeit kamen blutige Tierhatzen und Gladiatorenkämpfe dazu.

 
   
Die Geschichte von Kibyra:  

Kibyra war eine antike Stadt im Süden von Phrygien, an der Grenze zu Lykien. Im Gegensatz zum in Pamphylien gelegenen „kleinen“ Kibyra wurde die Stadt auch „das große Kibyra“ genannt.
Kibyra wurde 333 v. Chr. gegründet und war eine wichtige Handelsstadt an der Kreuzung von antiken Lykien, Karien und Phrygien, direkt im Herzen der Handelswege von Norden nach Süden und von Osten nach Westen. Wie auch die anderen Städte in dieser Region erlitt Kibyra bei einem Erdbeben 23 n. Chr. schwere Schäden, wurde aber wieder aufgebaut. Heute zeugen ausgedehnte Ruinen von der ehemaligen Größe der Stadt, darunter ein Theater, ein Odeon/Bouleuterion sowie ein in jüngster Vergangenheit freigelegtes Stadion.

Die Gründung durch Sparta ist legendär. In späthellenistischer Zeit führte Kibyra einen Vierstädtebund (Tetrapolis)zu dem Balboura, Bubon und Oinoanda gehörten. Dieser wurde ca. 84-82 v. Chr. von den Römern unter Lucius Licinius Murena aufgelöst. Kibyra gehörte danach zur römischen Provinz Asia, kurzzeitig zwischen 56 und 49 v. Chr. zur Provinz Cilicia, seit Diokletian zur Provinz Caria.

 
   
 
   
 
Abbildung aus offiziellem Flyer  
   
 
   
 
   
 
   
 
   
 
   
 
   
 
   
 
   
 
   
 
   
 
     
     
Fotos: @chim    
Text: Wikipedia u.a.