Das Stadion wurde auf
einem relativ schmalen Absatz des Berghanges errichtet.
Während auf der Bergseite des Stadions die Sitzreihen und der Säulengang
in den natürlichen Hang integriert werden konnten, musste auf der
Talseite eine geeignete Stützkonstruktion geschaffen werden. Etliche
Erdbeben setzten dem Stadion wie der ganzen Stadt arg zu. Es wurde zwar
immer wieder aufgebaut, irgendwann rutschte aber die gesamte Westseite
mitsamt der Stützkonstruktion und der Sitzreihen talwärts.
An der offenen Seite des hufeisenförmigen Stadions befand sich ein 7 m
hohes, monumentales Tor mit fünf Rundbögen. Oberhalb der heute noch
bestehenden Sitzreihen war über die gesamte Länge des Stadions ein mit
unzähligen Rundbögen versehener Portikus errichtet.
Zeichnerische Rekonstruktionen aufgrund der architektonischen Funde
lassen die einstige Pracht dieses Bauwerkes erahnen.
Über dem Gewölbetunnel am Süd-Ende des Stadions befand sich vermutlich
analog zu weiteren Stadien dieser Epoche über dem für die Athleten
vorbehaltenen Eingang die Kaiserloge.
In hellenistischer Zeit fanden Sportarten wie Ringkämpfe, Boxen, Diskus-
und Speerwerfen wie auch Laufwettbewerbe ein breites Publikum. In
römischer Zeit kamen blutige Tierhatzen und Gladiatorenkämpfe dazu. |
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Kibyra
war eine antike Stadt im Süden von Phrygien, an der
Grenze zu Lykien. Im Gegensatz zum in Pamphylien
gelegenen „kleinen“ Kibyra wurde die Stadt auch „das
große Kibyra“ genannt. Kibyra wurde 333 v. Chr.
gegründet und war eine wichtige Handelsstadt an der
Kreuzung von antiken Lykien, Karien und Phrygien, direkt
im Herzen der Handelswege von Norden nach Süden und von
Osten nach Westen. Wie auch die anderen Städte in dieser
Region erlitt Kibyra bei einem Erdbeben 23 n. Chr.
schwere Schäden, wurde aber wieder aufgebaut. Heute
zeugen ausgedehnte Ruinen von der ehemaligen Größe der
Stadt, darunter ein Theater, ein Odeon/Bouleuterion
sowie ein in jüngster Vergangenheit freigelegtes
Stadion.
Die Gründung durch Sparta ist legendär.
In späthellenistischer Zeit führte Kibyra einen Vierstädtebund (Tetrapolis)zu
dem Balboura, Bubon und Oinoanda gehörten. Dieser wurde ca. 84-82 v.
Chr. von den Römern unter Lucius Licinius Murena aufgelöst. Kibyra
gehörte danach zur römischen Provinz Asia, kurzzeitig zwischen 56
und 49 v. Chr. zur Provinz Cilicia, seit Diokletian zur Provinz
Caria. |
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