Antike Stadien in der Türkei
 
Sillyon

 

     
 

 

   
Weitere Namen: Syllaion, Sylleion
Römische Provinz: Pamphylien
Lage: Asar, Landkreis Serik, Provinz Antalya
Fassungsvermögen: unbekannt
Maße: Länge: Arena 175 m
Breite: unbekannt
 
   

Das Stadion von Sillyon ist kaum noch als solches zu erkennen. Die Bauart des Stadions weist ebenso wie Funde im Bereich des Stadions auf sowohl auf griechisch-hellenistische, wie auch auf frührömische Bautätigkeit und Nutzung hin. Reste der Sitzreihen sucht man vergebens. Archäologen der Universität Antalya vermuten eine Wiederverwendung der Sitzsteine im Stadion des nahen Perge.
Bereits um 1890 berichtete der österreichisch - polnische Forschungsreisende Karl Graf Lanckoroński in seinen Buch "Städte Pamphyliens und Pisidiens" Band 1, auf Seite 73, dass das Innere des Stadions stark zerstört sei. Damals war der Erhaltungszustand augenscheinlich noch etwas aussagekräftiger.

 
   
Die Geschichte von Sillyon:  

Von Sillyon weiß man aus der Geschichte recht wenig. Die Überreste der Stadt dokumentieren aber eine Jahrtausende währende Geschichte.

Sillyon wurde wahrscheinlich vor etwa 3000 Jahren gegründet. Nach den Trojanischen Krieg hatten sich Teile des griechischen Heeres verselbstständigt und gründeten überall im östlichen Mittelmeer Siedlungen, so auch die Städte Aspendos und das in Sichtweite liegende Perge. In einer Überlieferung wird berichtet, der sagenumwobene Seher Mopsos sei an der Gründung der Stadt beteiligt gewesen.

Erste Erwähnung fand Sillyon in den Schriften des Geographen Skylax im vierten Jahrhundert vor Christus. Alexander der Große marschierte im Jahre 333 v. Chr. in Sillyon ein und stationierte dort wichtige Truppenteile. Später wurde die Stadt zur Verteidigung massiv ausgebaut. In der wechselvollen Geschichte der Stadt erlebte sie immer wieder Blütezeiten. In Sichtweite zum Meer und dem nahen Perge muß die Stadt von erheblicher strategischer Bedeutung gewesen sein. Sie gehörte neben Aspendos, Perge und Attaleia (heute Antalya) zu den wichtigsten Städten Pamphyliens. Funde weisen auf den Beginn der Münzprägung im 3. Jahrhundert v. Chr. hin.

Aus römischer Zeit ist nicht viel über die Stadt überliefert. In Byzantinischer Zeit wurde Sillyon Bischofssitz. Aus der seldschukischen Periode (1038–1194 n. Chr.) sind auf dem Plateau Gebäudereste und eine kleine Moschee erhalten. Die Stadt wurde ab dem 13. bis 14. Jahrhundert n. Chr. gänzlich verlassen und verfiel langsam. Die Bewohner wanderten hauptsächlich nach Perge und in das besser befestigte Attaleia (Antalya) ab.

Bis ins 20. Jahrhundert sind durch Erdrutsche immer wieder Teile der Stadt von dem steilen Tafelberg abgestürzt, zuletzt 1969 das Odeon das Bühnenhaus des Theaters, sowie die orchestra und etliche Sitzreihen.

 
   
 
   
 
Reste der Stützmauer des Stadions  
   
 
   
 
   
 
   
 
   
Karl Graf Lanckoroński schrieb um 1890:  
   
 
     
     
Fotos: @chim    
Text: Wikipedia u.a.