Der unmittelbar an der "Kuretenstraße" liegende Bau ist teilweise in die dahinter liegenden Scholastikia-Thermen
integriert. In seinem Grundriss entspricht der Tempel einem viersäuligen Prostylos.
Vor der nur kleinen, querrechteckigen Cella, in der wohl eine Statue des Kaisers stand, liegt eine großzügige Vorhalle,
deren Fassade durch zwei Säulen und zwei Pfeiler mit korinthischen Kapitellen gegliedert wird.
Diese trugen ursprünglich einen dreieckigen Giebel. Vor den Säulen und
Pfeilern stehen vier beschriftete Sockel von Statuen der Kaiser Diokletian, Constantius Chlorus, Galerius sowie Maximian.
Die Statue des Maximian wurde später durch eine Statue des Vaters des Theodosius I. ersetzt. Über die beiden mittleren Säulen wurde ein syrischer Bogen gespannt, dessen Schlussstein durch eine Büste der Tyche hervorgehoben wird.
Den Architrav schmückt ein Fries mit Akanthusblättern und anderen pflanzlichen Motiven.
Das Innere der Vorhalle wird durch einen umlaufenden Fries geprägt.
Das Original befindet sich im Museum von Selçuk. Auf dem Fries ist links der Gründungsmythos von Ephesos dargestellt mit Androklos
bei der Eberjagd, Göttern und Amazonen, letztere unter anderem bei einem
Dionysos-Fest. Der rechte Teil des Frieses weicht stilistisch von dem
übrigen ab. Man vermutet, dass dieser beim Wiederaufbau nach dem
Erdbeben im 4. Jahrhundert von einem anderen Gebäude hierhin übertragen
wurde. |
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Publius Aelius Hadrianus war der vierzehnte römische Kaiser. Er regierte von 117 bis zu seinem Tod am 10. Juli 138.
Hadrian war ebenso wie sein weitläufiger Verwandter und kaiserlicher Vorgänger Trajan in Hispanien beheimatet.
Er bemühte sich als Herrscher intensiv um die Festigung der Einheit des Römischen Reiches, das er in weiten Teilen ausgiebig bereiste.
Durch Zuwendungen und administrative
Maßnahmen auf der Ebene der römischen Provinzen und Städte förderte
er den Wohlstand und stärkte die Infrastruktur. Da er nur wenige
Kriege führte, war seine Regierungszeit für den weitaus größten Teil
des Reichs eine Epoche des Friedens.
Er verzichtete auf Eroberungen und gab die von Trajan im
Partherkrieg gewonnenen Gebiete auf, womit er einen scharfen und
umstrittenen Kurswechsel vollzog. Auf militärischem Gebiet
konzentrierte er seine Bemühungen auf eine effiziente Organisation
der Reichsverteidigung.
Diesem Zweck dienten insbesondere seine Grenzbefestigungen, darunter
der nach ihm benannte Hadrianswall.
Überschattet wurde seine Regierungszeit jedoch von seinem gespannten
Verhältnis zum Senat, in dem er viele erbitterte Feinde hatte.
Hadrian war vielseitig interessiert und bei der Erprobung seiner
Talente ehrgeizig. Seine besondere Wertschätzung galt der
griechischen Kultur, insbesondere der als klassisches Zentrum
griechischer Bildung berühmten Stadt Athen, die er neben vielen
anderen Städten durch eine intensive Bautätigkeit förderte.
In seiner Regierungszeit entstanden bedeutende Bauwerke wie die
Bibliothek in Athen, das Pantheon und die Engelsburg in Rom sowie
die Hadriansvilla bei Tivoli. |
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