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						Der Name Aphrodisias leitet sich vom Aphrodite-Kult ab, der im zentralen Aphrodite-Tempel praktiziert wurde.
Die Ursprünge der Stadt lassen sich bis in das 3. Jahrtausend v. Chr. zurückverfolgen. Ihren Namen erhielt sie jedoch erst in hellenistischer Zeit im 3. Jahrhundert v. Chr. Frühere Namen waren Lelegonopolis, Megalopolis und Ninoe. Im Hellenismus ging Aphrodisias auch eine Verbindung mit dem benachbarten Plarasa ein. Dies geschah dadurch, dass man gemeinsame Münzen prägte.
 
						Bedeutung erlangte 
						Aphrodisias aber erst im 1. Jahrhundert v. Chr. durch 
						ein Nahverhältnis zu Rom: Während des Krieges gegen 
						Mithridates VI. hielt Aphrodisias zu den Römern und 
						schickte sogar Hilfstruppen, als der römische Feldherr 
						Quintus Oppius um 88 v. Chr. belagert wurde. Aus 
						Dankbarkeit wurde Oppius Patron und Fürsprecher der 
						Stadt in Rom. 
			Während der römischen Bürgerkriege nach 
			dem Tod Gaius Iulius Caesars konnte die Stadt ein gutes Verhältnis 
			zu den Machthabern bewahren, da sie sich langfristig für die 
			richtige Seite entschied: Nachdem die Truppen des Quintus Labienus 
			die Stadt 40 oder 39 gewaltsam erobert hatten, sicherten die drei 
			Triumvirn Antonius, Octavian und Lepidus ihr nach ihrem Sieg aus 
			Dankbarkeit in einem inschriftlich überlieferten Dekret 39 v. Chr. 
			Freiheit (von der römischen Provinzverwaltung), Immunität von 
			römischen Steuern und das Asylrecht zu und ließen dies durch einen 
			Beschluss von Senat und Volk bestätigen.Die Privilegien wurden immer wieder bestätigt, zuletzt 243 n. Chr. 
			durch Kaiser Gordian III. Weitere Inschriften geben Aufschlüsse über 
			das Verhältnis von Aphrodisias zu Rom.
 
			Begünstigt durch die nahe gelegenen 
			Steinbrüche, erblühte eine umfangreiche Marmor-Industrie und eine 
			berühmte Bildhauer-Schule; Aphrodisias war aber auch bekannt für 
			feine Textil-Produkte (Wolle und Baumwolle).Die Stadt wurde, beginnend in augusteischer Zeit, in den ersten 
			beiden Jahrhunderten n. Chr. wie viele kleinasiatische Städte mit 
			zahlreichen öffentlichen Bauten versehen.
 Im späten 3. Jahrhundert wurde sie Hauptstadt der neu eingerichteten 
			Provinz Caria.
 
			Zahlreiche und gut erhaltene Ruinen 
			machen Aphrodisias zu einer der bedeutendsten archäologischen 
			Stätten des östlichen Mittelmeerraums aus griechisch-römischer Zeit. 
			Die Überreste des heute noch sichtbaren Aphrodite-Tempels gehen auf 
			das 1. Jahrhundert v. Chr. zurück (wobei schon früher ein 
			Aphrodite-Tempel bestand). Unter Augustus und Hadrian wurde der 
			Tempel weiter aus- und umgebaut. Im 5. Jahrhundert wurde er in eine 
			Kirche umgewandelt.Weitere Sehenswürdigkeiten von Aphrodisias sind das Tetrapylon, das 
			Odeon bzw. der Bischofs-Palast, die Agora, das Theater, die Bäder 
			des Hadrian, das Sebasteion (das auf einen Kaiserkult hinweist) und 
			das Stadion.
 Der Sieg des 
			Christentums führte in der Spätantike zu einer Ächtung des 
			Aphrodite-Kults. In spätantik-frühbyzantinischer Zeit wurde die 
			Stadt in Stauropolis („Stadt des Kreuzes“) umbenannt, jedoch setzte 
			sich der Name Caria durch, aus dem schließlich der türkische Name 
			Geyre wurde.Zwischen dem 7. und 13. Jahrhundert bewirkten Kriege und Erdbeben 
			den weiteren Niedergang der Stadt. Seit dem 15. Jahrhundert wurde 
			Geyre wieder neu besiedelt.
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