| Sardes war die 
			Hauptstadt des antiken Königreichs Lydien, später Sitz eines 
			Gerichtsbezirks in der römischen Provinz Asia, in spätantiker und 
			byzantinischer Zeit Hauptstadt der Provinz Lydia. Die Reste der 
			Stadt liegen etwa zehn Kilometer westlich der heutigen Stadt Salihli. 
						Das frühere Königreich 
						Lydien war hochentwickelt in Handwerk und Gewerbe und 
						Sardes galt als Hauptsitz der Produktion, in deren 
						Zentrum die Herstellung und das Färben empfindlichen 
						Wollmaterials und von Teppichen stand. In hethitischer 
						Zeit hieß die Stadt vermutlich Uda, unter den Herakliden 
						Hyde.  
			Sardes wurde auch Ausgangspunkt für die 
			2.500 km lange persische Königsstraße nach Persepolis. Im Jahre 499 
			v. Chr. wurden Sardes und seine Tempel während des Ionischen 
			Aufstandes von den Griechen zerstört, was in den anschließenden 
			Perserkriegen von diesen gerächt wurde.Mit dem Sieg Alexanders des Großen in der Schlacht am Granikos im 
			Jahre 334 v. Chr. gelangte Sardes in den hellenistischen 
			Machtbereich.
 
			Unter den Seleukiden wurden in Sardes 
			jüdische Kriegsveteranen angesiedelt, dies wiederum begünstigte 
			später das Entstehen einer christlichen Urgemeinde.Ab 133 v. Chr. 
			wurde Sardes Teil der römischen Provinz Asia und Hauptort eines 
			Gerichtsbezirks.17 n. Chr. wurde Sardes von einem schweren Erdbeben heimgesucht, das 
			den ganzen Bezirk verwüstete. Daraufhin erließ Tiberius der Stadt 
			für fünf Jahre alle Steuern und schenkte darüber hinaus 10.000.000 
			Sesterzen zum Wiederaufbau.
 
			Als Konstantinopel Hauptstadt des 
			Byzantinischen Reiches wurde, entwickelte sich ein neues 
			Straßensystem, das die Provinzen mit der Hauptstadt verband. Damit 
			geriet Sardes zunehmend an den Rand und verlor seine Bedeutung. Die 
			Stadt behielt jedoch weiter ihre formale Hoheit und blieb ab 295 
			Bischofssitz der Provinz Lydien. Die Stadt nahm nach Ephesos und 
			Smyrna den dritten Platz der Städte der thrakischen Themen bei 
			Konstantin VII. Porphyrogennetos im 10. Jahrhundert ein; aber über 
			die folgenden vier Jahrhunderten geriet sie in den Schatten der 
			Provinzen Magnesia ad Sipylum und Philadelphia, die ihre Rolle in 
			der Region festigten. Bis zum 19. 
			Jahrhundert lag Sardes wüst und hauptsächlich Gebäude der römischen 
			Zeit waren sichtbar. Seit 1958 unterstützen die Harvard- und die 
			Cornell-Universität jährliche archäologische Expeditionen nach 
			Sardes. Die heutige Ruinenstadt lässt durch ihre teilweise erfolgte 
			Restaurierung die alte Pracht erahnen. |