Antike Tempel in der Türkei
 
Termessos

 

 

     
 

 

   
Tempel für Artemis und Kaiser Hadrian
erbaut: Tempel: unbekannt, Propylon: Anfang 2. Jh. n. Chr.
Maße: Stylobat: unbekannt
  Peristase: ./.
   
Grundriss

   
Römische Provinz: Pamphylien
Lage: Landkreis Korkuteli , Provinz Antalya
 
 
 
 
 
 
 
   

Karl Graf Lanckoroński schrieb 1892, frei übernommen:

Dem Reisenden, welcher dieses, von bewaldeten Hügeln umgebende Thal betritt, fällt vor Allem eine über das Buschwerk emporrragende Thüreinfassung in die Augen, der Ueberrest eines Thorbaues, zu welchem eine breite Treppe in zwei Absätzen hinaufführt. Die Treppe ist fast ganz erhalten; das Vorhandensein von Säulen an dieser Stelle wird durch den Fund von Säulentrommeln und eines freitragenden Architraves von 2,2 m Länge, welcher das mittlere Intercolumnium überspannte, bezeugt. Auch Fries und Gesimsstücke fanden sich.
Ein Gesimsstück mit beiderseits waagerecht verlaufenden Rinnleisten beweißt, dass kein Giebel den Säulenbau krönte. Das Gesimse ist beiderseitig profiliert, nach aussen mit Zahnschnitten Consolen, Hängeplatten und Rinnleisten mit Löwenköpfen, nach innen nur mit großer S-förmiger Sima. Einige Gesimsstücke lagen einst auf der Zwischenmauer, in welcher sich die Thür befindet.
Eine Steinplatte mit Cassetten, 1,08 m breit, 0,52 m dick, in der Länge gebrochen, dürfte der horizontalen Decke angehört haben. Die Decksteine lagen, sonstiger Uebung entgegen, nicht auf dem Architrav, sondern auf dem Gesimse. Die lichte Weite der Thür beträgt 1,70 m, ihre Höhe 4,22 m. Eine Widmungs-Inschrift am Architrav weiht den Bau dem Kaiser Hadrian.

Einige Schritte hinter diesem Propylaion liegen die Trümmer des dazugehörigen Tempels. Es war ein ionischer Peripteros mit etwa 8 m breiter Cella.
Wir notierten cannelierte Säulentrommeln bis zu 1,02 m Durchmesser, ferner attische Wand- und Säulenbasen, sowie ionische Capitelle.

 
   
Artemis  

Artemis ist in der griechischen Mythologie die Göttin der Jagd, des Waldes, des Mondes und die Hüterin der Frauen und Kinder. Sie zählt zu den zwölf großen olympischen Göttern und ist damit eine der wichtigsten Gottheiten der griechischen Mythologie. Sie ist die Tochter des Zeus und der Leto und die Zwillingsschwester des Apollon. Ihr entspricht Diana in der römischen Mythologie.

 

 

 

Kaiser Hadrian

 

Publius Aelius Hadrianus war der vierzehnte römische Kaiser. Er regierte von 117 bis zu seinem Tod am 10. Juli 138. Hadrian war ebenso wie sein weitläufiger Verwandter und kaiserlicher Vorgänger Trajan in Hispanien beheimatet. Er bemühte sich als Herrscher intensiv um die Festigung der Einheit des Römischen Reiches, das er in weiten Teilen ausgiebig bereiste.

Durch Zuwendungen und administrative Maßnahmen auf der Ebene der römischen Provinzen und Städte förderte er den Wohlstand und stärkte die Infrastruktur. Da er nur wenige Kriege führte, war seine Regierungszeit für den weitaus größten Teil des Reichs eine Epoche des Friedens.
Er verzichtete auf Eroberungen und gab die von Trajan im Partherkrieg gewonnenen Gebiete auf, womit er einen scharfen und umstrittenen Kurswechsel vollzog. Auf militärischem Gebiet konzentrierte er seine Bemühungen auf eine effiziente Organisation der Reichsverteidigung.
Diesem Zweck dienten insbesondere seine Grenzbefestigungen, darunter der nach ihm benannte Hadrianswall.
Überschattet wurde seine Regierungszeit jedoch von seinem gespannten Verhältnis zum Senat, in dem er viele erbitterte Feinde hatte.
Hadrian war vielseitig interessiert und bei der Erprobung seiner Talente ehrgeizig. Seine besondere Wertschätzung galt der griechischen Kultur, insbesondere der als klassisches Zentrum griechischer Bildung berühmten Stadt Athen, die er neben vielen anderen Städten durch eine intensive Bautätigkeit förderte.
In seiner Regierungszeit entstanden bedeutende Bauwerke wie die Bibliothek in Athen, das Pantheon und die Engelsburg in Rom sowie die Hadriansvilla bei Tivoli.

 
   
Die Geschichte von Termessos:

 
   
 
   
 
   
 
   
 
   

 
     
     
Zeichnung: Karl Graf Lanckoroński l Städte Pamphyliens und Pisidiens l Band II, Wien 1892    
Fotos: @chim    
Text: Wikipedia, Karl Graf Lanckoroński,