Antike Theater in der Türkei
 
Laodicea (oder Laodikeia) West-Theater

 

     
 

 

   
Weitere Namen: ./.
Römische Provinz: Phrygien
Lage: Karşıyaka, Landkreis Denizli, Provinz Denizli
Fassungsvermögen: ca. 8.000 Zuschauer
Maße: ø cavea: 85 m
ø orchestra: unbekannt
 
   

Das kleinere, ursprünglich hellenistische Theater, wurde komplett in den Hang des Stadtberges gebaut. Das Bühnenhaus hatte eine Höhe von 6-7 Metern.
Der Zuschauerraum ist in 9 Abschnitte (kerkides) mit sieben Aufgängen unterteilt. Die 23 Sitzreihen des unteren Ranges waren aus Marmor gefertigt, während die oberen 19 Sitzreihen aus Travertin hergestellt wurden.
Das Theater wurde bis ins 7. Jh. n. Chr. genutzt. Im Laufe der Zeit erlebte es verschiedene Reparaturen, meist durch Erdbeben erforderlich geworden. So richteten z.B. die Beben von 60 und 494 n. Chr. erhebliche Schäden an.
Seit 2016 gräbt die Universität Denizli unter der Leitung von Prof. Dr. Celal Şimşek das Theater aus. Diese Arbeiten werden sich bis weit ins Jahr 2019 hinziehen.

 
   
Die Geschichte von Laodicea:  

Laodikeia am Lykos war eine antike Stadt in der Region Phrygien. Sie liegt 6 km nördlich von der heutigen Stadt Denizli und 10 km südlich von Pamukkale, bzw. Hierapolis, am Fluss Lykos (heute Çürüksu Çayı), einem Nebenfluss des Mäander. Erste Siedlungen in der Gegend um Denizli werden auf etwa 4000 v. Chr. datiert. Das Gebiet wurde von Hethitern, Phrygern, Griechen, Römern, Seldschuken und Mongolen erobert bzw. besiedelt.

Laodikeia wurde anstelle einer älteren Siedlung namens Diospolis von Antiochos II. zwischen 261 und 253 v. Chr. gegründet und nach seiner Frau Laodike benannt. In römischer Zeit galt die Stadt als wirtschaftliches Zentrum. Marcus Tullius Cicero war in seinem Jahr als Prokonsul in Kilikien 51/50 v. Chr. u. a. für die Rechtsprechung der acht Gerichtsbezirke seiner Provinz zuständig. So auch für Laodikeia, dem Zentrum eines Gerichtsbezirks der Provinz Asia. Zu diesem Zweck hielt er sich vom 13. Februar bis 15. März des Jahres 50 v. Chr. in Laodikeia auf.

In römischer Zeit war Laodikeia ein wichtiges Baumwollanbaugebiet. Laodikeia liegt nahe (8 km) den Thermen von Hierapolis (heute Pamukkale). Eine bestimmte rote Pflanzenwurzel konnte mit dem Wasser aus Hierapolis  verdünnt werden und dann schwarze Stoffe purpurn färben. So wurden immer mehr purpurne Stoffe im römischen Reich in Laodikeia hergestellt, z.B. die purpurnen Segel der Kleopatra.
Die aufwändige Färbung von Stoffen mit syrischen Purpurschnecken hatte eine Alternative bekommen, so dass Laodikeia bald zur Purpurstoffabrik des römischen Reiches wurde.Durch die spezielle Zusammensetzung des Thermalwassers von Pamukkale wurde in Laodikeia eine spezielle Augensalbe hergestellt. So lebte die Stadt von Kurgästen und Pilgern (die das heilende Wasser als heilig ansahen) und wurde sehr reich.

Im 1. Jahrhundert n. Chr. wurde Laodikeia zweimal, unter den Kaisern Tiberius und Nero, von Erdbeben schwer verwüstet, erholte sich aber aus eigenen Kräften wieder.

 
   

2014

 
   
 
   
 
   
 
   
 
   
 
   
 
   
 
   

2017

 
   
 
   
 
   
 
   
 
     
   

28.06.2017    Foto: Graeme Patrick Houlden

   
     
     
Fotos: @chim, Prof. Dr. Celal Şimşek, Graeme Patrick Houlden    
Text: Wikipedia u.a.