Antike Tempel in der Türkei
 
Tarsus

 

 

     
 

 

Die Südseite  
   
Tempel des: unbekannt, vermutlich ein römischer Jupiter- oder Zeus-Tempel
erbaut: vermutlich in die Zeit der Kaiser Nerva bis Commodus. (96 - 192 n. Chr.)
Maße: Stylobat: 115 x 45 m
  Peristase: 10 x 21
   
Grundriss

   
Römische Provinz: Cilicia
Lage: Tarsus, Landkreis Tarsus, Provinz Mersin
 
   

Der Tempel wird von den Einheimischen "Donuktaş > gefrorener Stein“ bzw. "Dönükta > gedrehter Stein“ genannt

 
   
Die Geschichte von Tarsus:

 
   
 
Die Ostseite  
   

Das imposante Bauwerk im Stadtviertel Tekke ist 115 Meter lang und 45 Meter breit.
Die Außenmauern sind bis zu 6,60 Meter stark und bestehen, wie Tests an der Archäologischen Fakultät der Universität Istanbul bewiesen, aus römischem Beton.
Der Name Donuktaş, „gefrorener Stein“ bzw. Dönükta, „gedrehter Stein“ entstand aus einer Überlieferung, nach der Donuktaş ein Schloss war, in dem ein Herrscher mit seiner Tochter lebte. Eines Tages geriet der Herrscher mit einem Propheten in Streit. Dieser trat wutentbrannt gegen die massiven Wände des Bauwerks, welches daraufhin den Hügel hinunterstürzte und kopfüber liegen blieb.

 
   
 
Der heutige Zugang in das Innere  
   

Andere alte Quellen sahen in dem Bauwerk ein riesiges Grabmal, wieder andere einen Fürstensitz. Der holländische Konsul William Burckhardt schrieb nach seinem jahrelangen Aufenthalt in Tarsus 1835 über den Donuktaş: „Es ist das Familienmausoleum eines Königs“.

Das Gebäude wurde über Jahrhunderte von Bewohnern der Stadt als Steinbruch missbraucht, bis nur noch die heute noch sichtbaren Reste übrig blieben. Um ins Innere zu gelangen wurde auf der Westseite ein Zugang durch den Beton gebrochen.

 
   
 
Blick ins Innere  
   
 
Die Westseite  
   

Es gibt keine genauen Daten über das Baudatum. Frau Prof. Dr. Nezahat Baydur vom Museum Tarsus, die in den Jahren 1985-1992 Ausgrabungen im Tempel leitete, datiert den Baubeginn des Tempels in die Zeit der Antoninischen Dynastie römischer Kaiser, also in die Zeit der Kaiser Nerva bis Commodus. (96 - 192 n. Chr.)

 
   
 
   

Robert Koldewey, ein deutscher Architekt und Bauforscher hatte 1890 nach Untersuchungen an der Ruine recht schlüssig dokumentiert, daß es sich um einen (wahrscheinlich) römischen Tempelbau mit 10 Säulen auf den Schmalseiten handelt, was die neusten Grabungen im Grunde bestätigen.

 
   
 
   
 
   
 
Der Zwischenraum zwischen den Teilen F+C (links) und B    
     
     
Fotos: @chim    
Text: Wikipedia u.a.